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Das iranische Atomprogramm: Strategische Bedrohung im zivilen Gewand

1:59 PM - 22 Juni, 2025
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Photograph: Iranian Presidency / AFP

Von Ahmad Al-Remeh

Zusammenfassung

Der neu aufgedeckte „Qevir-Plan“ – eine überarbeitete Version von Irans Atomprojekt – signalisiert eine strategische Weiterentwicklung der Methoden des Regimes, das nun verstärkt auf die Vermischung militärischer und ziviler Aktivitäten setzt, um internationaler Kontrolle zu entgehen. Laut aktuellen Berichten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) sowie vier separaten Pressekonferenzen iranischer Oppositionsvertreter in den letzten sechs Monaten hat der Iran seine Bemühungen um den Erwerb von Atomwaffen erheblich intensiviert – und stellt damit eine ernste Bedrohung für die regionale Stabilität und die internationalen Nichtverbreitungsregime dar.

Einleitung

Am 10. Juni 2025 veröffentlichte die iranische Opposition – vertreten durch den Nationalen Widerstandsrat Iran (NWRI) – detaillierte Geheimdienstinformationen über ein verdecktes Atomwaffenprogramm mit dem Namen „Qevir-Plan“.

Dieser Plan ist eine Fortsetzung und Eskalation des früheren „Amad-Projekts“, nun jedoch mit größerer Geheimhaltung und Komplexität. Er verdeutlicht den ungebrochenen Willen des iranischen Regimes, trotz wachsendem internationalen Druck militärische Nuklearkapazitäten zu entwickeln. Die Informationen stammen aus dem internen Netzwerk der Oppositionsgruppe MEK im Iran und werden durch aktuelle Einschätzungen der IAEO bestätigt.

Historischer Hintergrund und Entwicklung des Atomprogramms

Irans Streben nach militärischen Nuklearkapazitäten intensivierte sich Ende der 1990er-Jahre. 1999 initiierte das Regime das „Amad-Projekt“ mit dem Ziel, fünf nukleare Sprengköpfe für Shahab-3-Raketen zu entwickeln. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der iranischen Atomenergiebehörde und dem Verteidigungsministerium durchgeführt, wobei hunderte Experten in militärische Einrichtungen verlegt wurden.

Nachdem die Opposition 2003 die Anlage in Lavizan-Shian öffentlich gemacht hatte, sah sich das Regime gezwungen, die Aktivitäten offiziell auszusetzen und umzustrukturieren. Die Infrastruktur und das wissenschaftliche Personal blieben jedoch erhalten und wurden an andere geheime Standorte verlagert.

Laut Oppositionsquellen ordnete Revolutionsführer Ali Khamenei im Jahr 2009 persönlich an, das Atomwaffenprogramm unter neuem Namen wieder aufzunehmen und auszuweiten: den „Qevir-Plan“. Die Aufsicht übernahm die neu strukturierte Organisation für Verteidigungsinnovation und -forschung (SPND), die mit größerer Unabhängigkeit und erweiterten Befugnissen ausgestattet wurde.

Ziele und Bestandteile des Qevir-Plans

Der Qevir-Plan zielt darauf ab, fortschrittliche Atomwaffen durch Einbettung in zivile Programme – insbesondere Weltraum- und Satellitenprojekte – zu entwickeln. Das Zentrum des Projekts liegt in den Wüsten der Provinz Semnan, mit operativer Ausweitung auf Teheran und Qom. Große Teile Semnans sind seit 2009 zu militärischen Sperrzonen erklärt worden.

Das Programm verfolgt die Entwicklung von nuklearen Sprengköpfen mit höherem Zerstörungspotenzial und Trägersystemen mit Reichweiten über 3.000 Kilometer – womit der Iran seine Fähigkeit zur Bedrohung regionaler und internationaler Gegner erheblich ausweitet. Diese Entwicklungen werden durch offiziell deklarierte Weltraumprojekte wie die flüssig betriebene „Simorgh“-Rakete oder den feststoffbetriebenen „Qaem-100“ verschleiert.

Sicherheits- und geographischer Rahmen des Qevir-Projekts

Der Iran hat die Provinz Semnan in drei Sicherheitszonen unterteilt:

  • Rote Zone: Vollständig militärisches Sperrgebiet ohne zivilen Zugang (9 % der Provinz)
  • Gelbe Zone: Militärisch kontrolliertes Gebiet für Raketen- und Artillerietests mit Flugverbotszonen und Zugangsbeschränkungen (27 %)
  • Blaue Zone: Zivile Nutzung erlaubt, aber fast die Hälfte des Gebiets ist als Naturreservat deklariert und unter ständiger Überwachung

Zu den zentralen Einrichtungen des Projekts zählen:

  • Rangin-Kaman-Anlage (Eyvanaki)
  • Ghadir-Radarstation
  • Meraj-1-Komplex (Entwicklung von Simorgh-Sprengköpfen)
  • Imam-Reza-Trainingszentrum (Shahroud-Raketentestgelände)
  • Sanjarian-Anlage
  • Sorkheh Hesar
  • Militärkomplex Parchin

Jede Einrichtung ist spezialisiert auf Sprengkopfdesign, Explosivstofftests oder Herstellung nuklearer Komponenten.

Tarnung und Sicherheitsmaßnahmen

Zum Schutz des Qevir-Plans setzt das iranische Regime ein ausgeklügeltes mehrstufiges Sicherheitsnetz ein:

  • Eine eigene Sicherheitseinheit namens „Qevir-Sicherheit“
  • Eine vom IRGC betriebene Geheimdiensteinheit namens „Sahib al-Zaman“
  • Entfernung strategischer Routen aus offiziellen Karten
  • Überwachung durch Drohnen, intelligente Kameras und Gesichtserkennung
  • Strikte Einschränkungen für Ausländer – insbesondere westliche Wissenschaftler und Touristen – mit wiederholten Fällen von Verhaftung und Verhör

Alle Standorte unterliegen einer ständigen Luftüberwachung durch Leichtflugzeuge und Drohnen, ergänzt durch moderne Gesichtserkennung und Satellitentechnologie.

Technische Funktionen der Projektstandorte

Die technischen Aufgaben sind auf mehrere Standorte verteilt:

  • „Noor“-Gebäude (Teheran): Zentrale Leitung und Steuerung der Nuklearwaffenentwicklung
  • Shahroud: Entwicklung von Sprengköpfen für die Qaem-100
  • Semnan: Arbeit an Simorgh-Sprengköpfen und Waffentests
  • Eyvanaki: Montage nuklearer Komponenten
  • Sanjarian: Entwicklung von Stoßwellengeneratoren zur Zündung von Atomsprengköpfen
  • Sorkheh Hesar: Unterirdische und geophysikalische Tests
  • Parchin: Herstellung von Explosivstoffen und Zündsystemen für Sprengköpfe

Zum Vergleich: Das frühere Amad-Projekt umfasste unter anderem folgende Standorte:

  • Lavizan-Shian (Leitstelle)
  • Gachin (Uranabbau)
  • Fordow (Urananreicherung)
  • Sanjarian (Stoßwellengeneratoren)
  • Abadeh (Neutronentests)
  • Mahallati (Metallgehäuse)
  • Meydan (Untergrundtests)
  • Boroujerd (Endmontage)
  • Hemmat (Raketenintegration)

Politische und sicherheitspolitische Implikationen

Der Qevir-Plan markiert einen strategischen Wandel des iranischen Atomprogramms hin zur Nutzung ziviler Tarnung für militärische Entwicklungen – mit dem Ziel, internationale Kontrolle gezielt zu umgehen. Laut aktuellen IAEO-Feststellungen und Angaben der Opposition hat Teheran seine Aktivitäten zur Entwicklung von Atomwaffen intensiviert – und untergräbt damit regionale Stabilität sowie das internationale Nichtverbreitungsregime.

Die iranische Opposition fordert die sofortige Aktivierung des UN-Mechanismus für die Wiedereinsetzung von Sanktionen („Snapback“) sowie die vollständige Stilllegung iranischer Nuklearanlagen unter IAEO-Aufsicht – insbesondere im Hinblick auf das Auslaufen zentraler internationaler Beschränkungen im Oktober.

Fazit

Seit über drei Jahrzehnten warnt die iranische Opposition – angeführt vom NWRI – vor den atomaren Ambitionen des Regimes in Teheran. Ob unter dem Namen „Amad“ oder „Qevir“: Beide Programme dienten konsequent militärischen Zwecken, getarnt als ziviler Fortschritt.

Trotz Irans gezielter Irreführung hat die Opposition der Welt wiederholt glaubhafte Beweise geliefert. Doch internationale Nachsicht – insbesondere in den letzten Jahren – verhinderte entschlossenes Handeln und glaubhafte Abschreckung.

Diese Politik der Beschwichtigung ermöglichte dem Iran den Ausbau seiner nuklearen Infrastruktur und die Entwicklung militärischer Technologien unter dem Deckmantel friedlicher Raumfahrtprojekte. Diese fortwährende Untätigkeit gefährdet nicht nur den Nahen Osten, sondern auch das globale System zur Nichtverbreitung von Atomwaffen.

Die iranische Opposition betont erneut: Jede Verzögerung oder Untätigkeit bringt das Regime seinem Ziel eines Atomwaffenerwerbs näher. Nur durch rasche, entschlossene internationale Maßnahmen – wie die Wiederaufnahme von Sanktionen und die Schließung aller nuklearen Anlagen unter IAEO-Kontrolle – lässt sich diese akute Bedrohung eindämmen und die Hoffnung auf Frieden in der Region und weltweit bewahren.

Alle Veröffentlichungs- und Urheberrechte sind dem MENA Research Center vorbehalten.

Tags: IranIran

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