• Latest
  • All
  • Reports and Analysis

Die Absichten der saudischen Führung als Vermittler beim Ukraine-Krieg

7:16 PM - 29 April, 2025

Verbot der Muslimbruderschaft in Jordanien

5:38 PM - 8 Mai, 2025

Prävention vor Ort und online – Forscher fordern neue Ansätze gegen Islamismus in Deutschland

2:38 PM - 5 Mai, 2025

Noch nie dagewesene Hinrichtungswelle durch das iranische Regime

1:53 PM - 5 Mai, 2025

Unterstützen Emirate aktiv Bürgerkrieg im Sudan?

1:54 PM - 2 Mai, 2025

Israel und Katar: Ein neues Watergate

8:28 PM - 30 April, 2025

Trump inszeniert einen Belagerungszustand – genau wie Bush einst

1:44 PM - 30 April, 2025

Wie geht es weiter in der Türkei?

3:30 PM - 29 April, 2025

Akram Kharief: Frankreich–Algerien – Die Erinnerungsschuld begleichen und nach vorne blicken

2:01 PM - 28 April, 2025

Der Fluch des Throns für Autokraten

2:41 PM - 26 April, 2025

Brüssel und Ankara wieder im Gesprächsmodus

2:14 PM - 25 April, 2025

Teheran droht Eskalation mit Washington

12:26 PM - 24 April, 2025

Brüssel zeigt keine Linie in der Unterstützung der demokratischen Türkei

3:02 PM - 20 April, 2025
10:20 AM - 12 Mai, 2025
  • fr Français
  • en English
  • de Deutsch
  • ar العربية
  • Login
MENA Research Center
No Result
View All Result
MENA Research Center
No Result
View All Result
MENA Research Center
No Result
View All Result

Die Absichten der saudischen Führung als Vermittler beim Ukraine-Krieg

7:16 PM - 29 April, 2025
A A

Photograph: Saudi Press Agency/Reuters

Ein Kommentar von Frederic Mayne, London

Für den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ist es eine klassische Win-win-Situation. Nach dem desaströsen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bietet das Königreich Saudi-Arabien nun die diplomatische Bühne für eine schwierige Wiederannäherung zwischen Washington und Kiew. Eine Wiederannäherung, bei der die Ukraine den Vereinigten Staaten wohl weitreichende Zugeständnisse machen muss. Gut also, dass die Gespräche in der Wüste – rein geografisch betrachtet – weit entfernt stattfanden von den politischen Scherben, die Trumps rücksichtslos geführter Streit im Oval Office hinterlassen hat: ein Streit über ein mögliches Ende des Ukrainekriegs, einen großen Rohstoff-Deal und die Zukunft eines von Russland brutal angegriffenen Landes.

Allein die Rolle als Gastgeber verschaffte Mohammed bin Salman, der das Land seit Jahren faktisch anstelle seines altersschwachen Vaters, König Salman, regiert, erhebliches politisches Gewicht. Dass die Saudis auf dem diplomatischen Parkett der Ukraine-Frage keine Neulinge sind, zahlt sich nun aus: Bereits zuvor hatte das Königreich einen bedeutenden russisch-ukrainischen Gefangenenaustausch vermittelt. Bei den neuen Verhandlungen zwischen Amerikanern und Ukrainern trat bin Salman jedoch nicht ausdrücklich als Vermittler auf. Er ist der Gastgeber – und allein das reicht, um die internationale Bedeutung Saudi-Arabiens weiter zu untermauern.

Auch für den saudischen Kronprinzen persönlich steht viel auf dem Spiel – und noch mehr ist zu gewinnen. Schon jetzt deutet sich der Weg zu einer vorläufigen Einigung zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine an. Sollte es darüber hinaus gelingen, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt auch Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin im saudischen Königreich die Hände reichen – etwa im Rahmen eines Gipfeltreffens –, würden sich die internationalen Scheinwerfer unweigerlich auf den ölreichen Wüstenstaat und seinen jungen De-facto-Herrscher richten. Für Mohammed bin Salman wäre das ein diplomatischer Triumph: Sichtbar für die ganze Welt hätte er das internationale Gewicht Saudi-Arabiens massiv gesteigert. Der Einfluss des Landes würde nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in geopolitischer Hinsicht wachsen – ein bedeutender Ausbau der saudischen Soft Power.

Dabei knüpft bin Salman an eine Tradition an, die das Königreich einst groß gemacht hat. Saudi-Arabien war nicht nur aufgrund seiner gewaltigen Rohstoffreserven ein Schwergewicht auf der weltpolitischen Bühne. Als arabische Vormacht und Hüter der beiden heiligsten Stätten des Islams, Mekka und Medina, kam dem Königreich jahrzehntelang auch eine herausragende politische Rolle in der arabischen und islamischen Welt zu. Dieses traditionelle Ansehen hatte unter bin Salman, nicht zuletzt wegen innenpolitischer Repressionen und außenpolitischer Alleingänge, zuletzt gelitten. Nun aber könnte der Kronprinz diese etwas verblasste Bedeutung zurückerobern – und das Ansehen Saudi-Arabiens als unverzichtbaren Akteur im globalen Machtgefüge nachhaltig stärken.

Das saudische Ansehen hatte gelitten, nachdem der Prinz von 2015 an immer stärker die Zügel in die Hand genommen hatte. Zum einen hängt dem Königreich noch immer das Etikett eines Paria-Staats an: Dabei geht es nicht nur um die seit Langem prekäre Menschenrechtslage, die sich allenfalls langsam bessert. Ausdrücklich als einen „Paria-Staat“ hatte der damalige US-Präsident Joe Biden das Land nach dem bestialischen Mord 2018 an dem Journalisten und Regimekritiker Jamal Khashoggi bezeichnet. Bin Salman hatte sich zwar sehr geschickt aus jeder persönlichen Verantwortung für die Gräueltat herausgeredet. Der Makel aber blieb.

Auch das militärische Engagement im Nachbarland Jemen war ein einziger Misserfolg für den Prinzen. Der 2015 an der Spitze einer internationalen Koalition von den Saudis begonnene Krieg offenbarte die militärische Schwäche des für viel Geld hochmodern gerüsteten Wüstenreichs. Aber das ist lange her. Das Königreich ist inzwischen ein stärker sichtbarer und energetischerer Spieler auf der Weltbühne, als es das zuvor war im Hinblick auf die Modernisierungspolitik bin Salmans.

Die Frage ist aber, ob der Prinz sich überhaupt wirklich für eine aktive außenpolitische Rolle interessiert. Viele verweisen darauf, dass bin Salman bisher eher an der Modernisierung und Vermarktung des eigenen Landes zu arbeiten scheint denn an einer aktiven politischen Vorreiterrolle. Im Gaza-Konflikt etwa spielten Staaten wie Ägypten oder Katar vorn mit. Die Saudis hingegen halten sich bis auf sehr erwartbare Erklärungen eher im Hintergrund.

Auch im Syrien-Konflikt, wo die nicht-arabische Türkei eine Schlüsselrolle beim Versuch spielte, Diktator Baschar al-Assad zu stürzen und auch künftig ein zentraler Akteur bleiben dürfte, agiert Saudi-Arabien bislang auffallend zurückhaltend. Riad hält sich – zumindest öffentlich – eher am Rand, obwohl Syrien traditionell als eines der wichtigsten arabischen Länder galt und lange Zeit ein besonderes Interesse der saudischen Außenpolitik auf sich gezogen hatte.

Diese demonstrative Zurückhaltung mag auch Ausdruck einer strategischen Neuausrichtung unter Kronprinz Mohammed bin Salman sein. Der junge De-facto-Herrscher scheint tatsächlich weniger an klassischen außenpolitischen Machtspielen interessiert zu sein als viele seiner Vorgänger. Vielmehr konzentriert er sich auf ein ambitioniertes innenpolitisches Modernisierungsprogramm: Mit gewaltigen Infrastrukturprojekten und der Neuausrichtung der saudischen Wirtschaft auf eine Zeit nach dem Öl will bin Salman sein Land zukunftsfähig machen. Dennoch zeigte sich nun, dass der Kronprinz genau weiß, wann außenpolitisches Engagement entscheidend ist. Mit der Gastgeberrolle bei den heiklen Ukraine-Gesprächen gelang es ihm, die für Saudi-Arabien so essentielle Beziehung zu den Vereinigten Staaten zu stärken – und auch sein persönliches Verhältnis zu Donald Trump weiter zu vertiefen.

Das persönliche Band zwischen dem selbsternannten „Dealmaker“ aus Washington und dem ehrgeizigen Thronfolger aus Riad gilt ohnehin als außerordentlich eng. Nach Trumps Wiederwahl hatte der damalige US-Präsident bin Salman schnell persönlich telefonisch kontaktiert, der Kronprinz wiederum sicherte gigantische Investitionen in den Vereinigten Staaten zu. Dass Saudi-Arabien auf Trumps Liste für Auslandsreisen ganz oben steht, ist daher kein Zufall. Die aktuelle Dynamik könnte diese Allianz noch weiter festigen – mit weitreichenden Folgen nicht nur für die Region, sondern auch für die globale Machtbalance.

Alle Veröffentlichungs- und Urheberrechte sind dem MENA Research Center vorbehalten.

Tags: RusslandSaudi ArabienUkraine-KriegUSA

Related Posts

Berichte & Analysen

Trump inszeniert einen Belagerungszustand – genau wie Bush einst

1:44 PM - 30 April, 2025
Berichte & Analysen

Akram Kharief: Frankreich–Algerien – Die Erinnerungsschuld begleichen und nach vorne blicken

2:01 PM - 28 April, 2025
Berichte & Analysen

Teheran droht Eskalation mit Washington

12:26 PM - 24 April, 2025
Berichte & Analysen

Qatars strategisches Gleichgewicht: Einblicke in Dohas Außenpolitik

1:35 PM - 17 April, 2025
Berichte & Analysen

Die Interessensphären für oder gegen eine Zukunft Syriens

4:15 PM - 3 April, 2025
Berichte & Analysen

Erdoğans außenpolitische Optionen

3:38 PM - 29 März, 2025
MENA Research Center

2023 © by Target

MENA Research Center

  • Datenschutz
  • über uns
  • Impressum
  • Detailsuche
  • Podcast
  • Privacy Policy
  • Imprint

Follow Us

Welcome Back!

Sign In with Google
OR

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In

Add New Playlist

Pin It on Pinterest

No Result
View All Result
  • Detailsuche
  • Publikationen
    • Forschung
    • Berichte und Analysen
  • Multimedia
    • Podcast
      • Europa Monitor
      • Gespräche und Input
  • Regionen
    • Europa
    • MENA
  • Kontakt
  • Themen
    • Politik
    • Politischer Islam
    • Migration
    • Terrorismus
    • Extremismus
  • Über uns
  • Deutsch
    • Englisch
    • Arabisch
    • Französisch

2023 © by Target

This website uses cookies. By continuing to use this website you are giving consent to cookies being used. Visit our Privacy and Cookie Policy.
  • English
  • العربية
  • Français
  • Deutsch