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Zwischen Partnerschaft und Feindschaft: Die komplexe Geschichte der israelisch-iranischen Beziehungen

3:16 PM - 17 Juni, 2025
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Heute gehören Israel und Iran zu den erbittertsten Rivalen im Nahen Osten. Die gegenseitige Feindseligkeit ist geprägt von scharfer Rhetorik, Stellvertreterkonflikten und einer angespannten Sicherheitslage, die weit über die Region hinauswirkt. Doch diese tiefgreifende Konfrontation war nicht immer gegeben. In der frühen Phase ihrer Beziehungen verband die beiden Staaten eine pragmatische Partnerschaft, die auf gemeinsamen strategischen Interessen beruhte. Erst mit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 kam es zu einem radikalen Bruch – seither befinden sich Israel und Iran in einer lang anhaltenden Phase der Konfrontation, die zunehmend globalen Charakter annimmt.

I. Die Anfänge: Diskrete Allianz zwischen Randstaaten (1948–1979)

Mit der Gründung Israels im Jahr 1948 und der Konsolidierung des Schah-Regimes in Teheran entwickelte sich eine verdeckte, aber enge Beziehung zwischen zwei Ländern, die sich als geopolitisch isoliert empfanden. Israel wurde von der arabischen Welt weitgehend boykottiert und politisch bekämpft, während der Iran unter Mohammad Reza Pahlavi sich als säkulare Regionalmacht außerhalb des arabischen Raums positionierte. Beide Länder sahen sich durch den aufkommenden panarabischen Nationalismus – insbesondere unter Führung des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser – bedroht.

Ein zentrales Element dieser Partnerschaft war das „Peripherie-Konzept“, das von Israels erster Regierungspartei Mapai und Ministerpräsident David Ben-Gurion vorangetrieben wurde. Ziel war es, Allianzen mit nicht-arabischen Staaten an der Peripherie der arabischen Welt zu schmieden – darunter die Türkei, Äthiopien und eben Iran. Diese Strategie führte zur sogenannten „Peripherie-Allianz“, in deren Rahmen Israel wirtschaftliche, militärische und geheimdienstliche Beziehungen zu diesen Ländern pflegte.

Der Iran belieferte Israel über Jahrzehnte mit einem Großteil seines Rohöls – meist über verschleierte Handelswege. Israel revanchierte sich mit technologischer Expertise, besonders in der Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und im Militärbereich. Auch der Austausch zwischen dem israelischen Geheimdienst Mossad und dem iranischen SAVAK war intensiv. Beide Dienste arbeiteten eng zusammen, etwa bei der Überwachung von oppositionellen Gruppen oder im Austausch über arabische Bedrohungsszenarien.

Diese Zusammenarbeit blieb allerdings bewusst informell. Der Iran erkannte Israel nicht offiziell an, doch hinter den Kulissen galt das Verhältnis als strategisch bedeutsam. Israel unterhielt in Teheran eine ständige diplomatische Vertretung mit quasi-botschaftlichem Status.

II. Der große Bruch: Die Islamische Revolution (1979)

Mit der Islamischen Revolution im Iran veränderte sich die geopolitische Lage im Nahen Osten fundamental. Der Schah wurde gestürzt, und das neue Regime unter Ayatollah Ruhollah Khomeini errichtete eine theokratische Herrschaftsform, die sich explizit gegen den Westen und gegen Israel richtete. Der jüdische Staat wurde fortan als „zionistisches Gebilde“ und „kleiner Satan“ bezeichnet – eine Beleidigung, die ihn in eine ideologische Reihe mit den USA als „großem Satan“ stellte.

Die Islamische Republik positionierte sich als Schutzmacht der Entrechteten (mustazafin) und als Vorkämpferin der palästinensischen Sache. Israel galt in diesem Kontext nicht nur als kolonialer Unterdrücker der Palästinenser, sondern als illegitimer Staat, der beseitigt werden müsse. Bereits in den ersten Jahren nach der Revolution unterstützte Teheran verschiedene palästinensische Gruppen, darunter die radikalislamische Hamas, die sich offen zur Zerstörung Israels bekennt.

Doch der Bruch verlief nicht ohne Widersprüche. Während der Iran-Irak-Krieg (1980–1988) auf seinem Höhepunkt war, kam es zu verdeckten Waffenlieferungen Israels an den Iran, etwa im Rahmen der Iran-Contra-Affäre. Diese paradoxe Phase verdeutlicht, dass selbst ideologische Gegner in Extremsituationen pragmatische Entscheidungen treffen – etwa um gemeinsame Feinde zu bekämpfen, in diesem Fall Saddam Husseins Irak.

III. Eskalation und Stellvertreterkonflikte (1990er–2020er)

Seit den 1990er-Jahren entwickelte sich die Feindschaft zwischen Israel und Iran zu einer konstanten geopolitischen Spannungslinie. Der Iran baute sukzessive seine Allianzen mit Akteuren in Israels Nachbarschaft aus. Besonders bedeutsam war die enge Kooperation mit der libanesischen Hisbollah, die seit dem israelischen Rückzug aus dem Südlibanon im Jahr 2000 massiven Einfluss im Land ausübt. Die Hisbollah erhält finanzielle, militärische und logistische Unterstützung aus Teheran und ist ein zentraler Bestandteil der sogenannten „Achse des Widerstands“, zu der auch die syrische Regierung und schiitische Milizen im Irak zählen.

Ein strategischer Wendepunkt war das iranische Atomprogramm. Israel betrachtet die Aussicht auf einen nuklear bewaffneten Iran als existenzielle Bedrohung. Seit den frühen 2000er-Jahren verfolgte Israel daher eine Politik der aktiven Verhinderung: Dazu gehörten Cyberangriffe wie der berüchtigte Stuxnet-Virus, der Teile des iranischen Nuklearprogramms sabotierte, sowie gezielte Tötungen iranischer Wissenschaftler, deren Urheberschaft oft dem Mossad zugeschrieben wird.

Gleichzeitig verstärkte Israel seine militärische Präsenz in der Region, insbesondere durch regelmäßige Luftangriffe auf iranische Stellungen in Syrien. Teheran wiederum nutzte den syrischen Bürgerkrieg, um eigene Truppen und verbündete Milizen in unmittelbarer Nähe zur israelischen Grenze zu stationieren. Auch die Unterstützung der Huthis im Jemen – die zunehmend gegen Israel gerichtete Drohnenangriffe durchführen – ist Teil dieser Strategie.

IV. Aktuelle Lage: Feindseligkeit ohne Krieg?

Trotz der immensen Spannungen und der fortwährenden Eskalation kam es bislang nicht zu einem offenen Krieg zwischen Israel und Iran. Stattdessen führen beide Seiten einen ausgedehnten „Schattenkrieg“, der sich über mehrere Länder erstreckt und zunehmend auch zivile Infrastrukturen und diplomatische Räume betrifft.

Die Eskalation rund um den Krieg im Gazastreifen (2023/2024) führte zu einer neuen Dimension der Konfrontation: Erstmals kam es zu direkten Angriffen iranischer Militäreinheiten auf israelisches Staatsgebiet – darunter ein Drohnen- und Raketenangriff im April 2024. Israel reagierte mit einem gezielten Luftschlag auf iranisches Territorium – ein Tabubruch in der bisherigen Eskalationslogik.

Alle Veröffentlichungs- und Urheberrechte sind dem MENA Research Center vorbehalten.

Tags: IranIsraelIsrael-Iran-Krieg

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