• Latest
  • All
  • Reports and Analysis

US wollen Hamas finanziell trockenlegen

2:39 PM - 4 Dezember, 2023

Neue Anschuldigungen gegen İmamoğlu

2:06 PM - 11 Mai, 2025

Verbot der Muslimbruderschaft in Jordanien

5:38 PM - 8 Mai, 2025

Prävention vor Ort und online – Forscher fordern neue Ansätze gegen Islamismus in Deutschland

2:38 PM - 5 Mai, 2025

Noch nie dagewesene Hinrichtungswelle durch das iranische Regime

1:53 PM - 5 Mai, 2025

Unterstützen Emirate aktiv Bürgerkrieg im Sudan?

1:54 PM - 2 Mai, 2025

Israel und Katar: Ein neues Watergate

8:28 PM - 30 April, 2025

Trump inszeniert einen Belagerungszustand – genau wie Bush einst

1:44 PM - 30 April, 2025

Die Absichten der saudischen Führung als Vermittler beim Ukraine-Krieg

7:16 PM - 29 April, 2025

Wie geht es weiter in der Türkei?

3:30 PM - 29 April, 2025

Akram Kharief: Frankreich–Algerien – Die Erinnerungsschuld begleichen und nach vorne blicken

2:01 PM - 28 April, 2025

Der Fluch des Throns für Autokraten

2:41 PM - 26 April, 2025

Brüssel und Ankara wieder im Gesprächsmodus

2:14 PM - 25 April, 2025
6:12 PM - 13 Mai, 2025
  • fr Français
  • en English
  • de Deutsch
  • ar العربية
  • Login
MENA Research Center
No Result
View All Result
MENA Research Center
No Result
View All Result
MENA Research Center
No Result
View All Result

US wollen Hamas finanziell trockenlegen

2:39 PM - 4 Dezember, 2023
A A

Photograph: Chris McGrath / Getty Images

Zumindest die US-Regierung scheint Schritte zu unternehmen, der Terrororganisation Hamas den Geldhahn zuzudrehen.Das US-Finanzministerium arbeitet daran, das Netzwerk zu zerschlagen, sagte der stellvertretende amerikanische Finanzminister Wally Adeyemo. Ranghohe Mitarbeiter seines Hauses reisen in dieser Sache durch die Region. Auch ihr Kampf ist allerdings mühsam und kompliziert. Experten rechnen daher nicht mit einem schnellen, entscheidenden Sieg. „Man kann nicht einfach einen Schalter umlegen, und schon ist die Hamas bankrott“, sagt ein früherer ranghoher amerikanischer Regierungsmitarbeiter, der sowohl im Nationalen Sicherheitsrat als auch im Finanzministerium im Antiterrorkampf aktiv war. „Es ist eine Kampagne nötig, die viel Zeit, große Anstrengungen und außerdem politisches sowie diplomatisches Kapital erfordern wird.“ Die Hamas sei über Jahre wie eine quasilegitime Organisation behandelt worden, die eine Regierung geführt und internationale Finanzierung erhalten habe. Zugleich könne diese sich auf ihren staatlichen Hauptsponsor Iran und dessen erfahrene Netzwerke zur Terrorfinanzierung stützen.

Nicht alle Behörden oder Regierungen, auf deren Kooperation es ankommt, dürften sofort und umfassend gegen die Hamas vorgehen. Wenn der türkische Präsident Erdoğan verkündet, die Hamas sei keine Terrororganisation, dann ist das ein wichtiges Problem. Die Vereinigten Staaten haben nach dem terroristischen Großangriff der Hamas vom 7. Oktober schon neue Sanktionen verhängt. Diese zielen auf einige der Quellen, aus denen sich die Organisation Geld für Terroranschläge beschafft: auf Vermögenswerte in einem geheimen Investmentportfolio und auf Personen, die mit der Hamas verbundene Unternehmen bei der Umgehung von Sanktionen unterstützen.

Sie zielen auch auf die iranischen Revolutionswächter, von denen die Hamas mit Geld, Waffen und Training unterstützt wird. Laut Schätzungen von amerikanischen und israelischen Behörden zahlt das iranische Regime 70 bis 100 Millionen Dollar im Jahr an die Hamas. Dabei kann es auch auf Netzwerke anderer Verbündeter zurückgreifen, etwa auf Mittelsmänner, die sowohl gute Kontakte zur libanesischen Hizbullah als auch zur Hamas unterhalten.

Es existiert beispielsweise ein Netzwerk „Öl für Terror“-Netzwerk: Iranisches Öl wird – unter anderem mit der Hilfe russischer Firmen – an das mit westlichen Sanktionen belegte Assad-Regime in Syrien verkauft, das wiederum Profite an die iranischen Revolutionswächter weitergibt, die dieses Geld dann an Hizbullah und Hamas verteilen. Die Hilfe des iranischen Regimes dürfte in der näheren Zukunft immer wichtiger werden, denn mit dem Verlust der Kontrolle und womöglich der Herrschaft über den Gazastreifen versiegt eine ergiebige Geldquelle: Steuern, die von großen Unternehmen erhoben wurden, Gebühren für die Registrierung von Autos oder für Geburtsurkunden, Zölle für – auch geschmuggelte – Waren.

Außerdem konnte die Hamas Mittel von den Hilfen abzweigen, die über internationale Organisationen wie die UN oder die EU oder ausländische Geber in den Gazastreifen gelangten. Allein aus dem Golfemirat Qatar flossen – in Abstimmung mit der israelischen Regierung – seit 2012 etwa 1,3 Milliarden Dollar. Das Washington Institute for Near East Policy erklärte Ende Oktober vor dem für Terrorismusfinanzierung zuständigen Ausschuss im amerikanischen Repräsentantenhaus, die Hamas habe bis zu diesem Krieg etwa 300 bis 400 Millionen Dollar im Jahr aus Geldquellen eingenommen, die in Zusammenhang mit ihrer Herrschaft in Gaza stehen. Es wäre also auch finanziell ein schwerer Schlag, sollte diese nach dem Krieg enden.

Neben den Zahlungen aus Teheran bliebe der Hamas dann noch Spendengeld, das in Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt wird, einige davon sind in Europa ansässig. Außerdem hat sich die Hamas über die Jahre ein Hunderte Millionen von Dollar schweres Wirtschaftsreich aus Firmen, Beteiligungen oder Scheinfirmen aufgebaut. Es ist laut Angaben mehrerer Experten ein länderübergreifendes Geflecht mit Firmen in Sudan, der Türkei, Algerien, Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hamas-Kader in Dependencen wie jener in Qatar oder Beirut können demnach auf solche Ressourcen zugreifen. Die Regierung in Washington schätzte 2022, dass die Hamas auf Werte in Höhe von mehr als 500 Millionen Dollar zurückgreifen kann. Darüber wacht neben dem obersten Führungsgremium, dem Shura-Rat, auch ein eigenes Investitionskomitee. Experten glauben, dass viel über diese Netzwerke bekannt ist. Die israelischen Behörden hätten sicherlich einen großen Teil dieser Arbeit kontinuierlich geleistet. Man also weiss genug, um damit beginnen zu können, weitere Sanktionen zu verhängen. Aber es müsse noch mehr getan werden, um das Verständnis der Hamas-Finanzierung zu vertiefen. Die Hamas wird sich anpassen, und in dieser Hinsicht wird es eine Menge Arbeit geben.

Auch in Deutschland sehen Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden eine große Herausforderung auf den Westen zukommen, wenn es darum geht, den Geldfluss wirksam zu stören. Denn dieser könne sich auf viele kleine Äderchen verteilen. „Die Hamas und ihre Unterstützer nutzen gewöhnlichen Banken-Zahlungsverkehr, Einzelpersonen können kleinere Bargeldsummen mitführen, die dann aber in großer Zahl einen Unterschied machen“, sagt ein erfahrener Terrorismus-Fachmann. Zudem gebe es das sogenannte Hawala-System, ein informelles Zahlungsverfahren, das über Ein- und Auszahlungen von Bargeld an Gewährsleute erfolgt. Und auch Kryptowährung ist Teil der Hamas-Finanzwelt. Die israelischen Behörden haben nach dem Angriff des 7. Oktober die Schließung von Dutzenden von Kryptowährungskonten angeordnet.

Man werde auch nicht in der Lage sein, jede einzelne Spende oder jeden einzelnen Dollar, der aus Iran an die Hamas fließt, zu stoppen. „Man muss aber alles daran zu setzen, es der Hamas schwerer, teurer und riskanter zu machen, Geld zu beschaffen und zu verschieben, und es ihr außerdem erschweren, als legitime Bewegung zu agieren.“ Die amerikanische Außenpolitik und die zuständigen Abteilungen im amerikanischen Finanzministerium müssten dafür womöglich ihre Prioritäten neu kalibrieren. Deren Ressourcen hatten sich zuletzt auf andere Felder wie Russlandsanktionen und den Großkonflikt mit China konzentriert. Jetzt müsste die Aufmerksamkeit stärker auf die Hamas und ihre Förderer gelenkt werden. „Dafür muss politischer Wille vorhanden sein“, sagen Experten.

Alle Veröffentlichungs- und Urheberrechte sind dem MENA Research Center vorbehalten.

Tags: HamasIranTerrorismusUSA

Related Posts

Featured

Noch nie dagewesene Hinrichtungswelle durch das iranische Regime

1:53 PM - 5 Mai, 2025
Berichte & Analysen

Trump inszeniert einen Belagerungszustand – genau wie Bush einst

1:44 PM - 30 April, 2025
Berichte & Analysen

Die Absichten der saudischen Führung als Vermittler beim Ukraine-Krieg

7:16 PM - 29 April, 2025
Berichte & Analysen

Teheran droht Eskalation mit Washington

12:26 PM - 24 April, 2025
Berichte & Analysen

Qatars strategisches Gleichgewicht: Einblicke in Dohas Außenpolitik

1:35 PM - 17 April, 2025
Berichte & Analysen

Das Phänomen der „einsamen Wölfe“

2:23 PM - 13 April, 2025
MENA Research Center

2023 © by Target

MENA Research Center

  • Datenschutz
  • über uns
  • Impressum
  • Detailsuche
  • Podcast
  • Privacy Policy
  • Imprint

Follow Us

Welcome Back!

Sign In with Google
OR

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In

Add New Playlist

Pin It on Pinterest

No Result
View All Result
  • Detailsuche
  • Publikationen
    • Forschung
    • Berichte und Analysen
  • Multimedia
    • Podcast
      • Europa Monitor
      • Gespräche und Input
  • Regionen
    • Europa
    • MENA
  • Kontakt
  • Themen
    • Politik
    • Politischer Islam
    • Migration
    • Terrorismus
    • Extremismus
  • Über uns
  • Deutsch
    • Englisch

2023 © by Target

This website uses cookies. By continuing to use this website you are giving consent to cookies being used. Visit our Privacy and Cookie Policy.
  • English
  • Deutsch